Restaurants 2 Minuten 13 Februar 2024

Unser «Bib» des Monats: Das Melkhus auf Gut Immenhof

Dieser Bib ist ein Geheimtipp ganz im Norden Deutschlands, in Bad Malente direkt am Kellersee. Die älteren unter Ihnen werden sich vielleicht noch an die Immenhof-Filme erinnern! Genau, denn hier an dem berühmten Drehort können Sie seit 2021 sowohl wunderbar essen als auch übernachten.

Der Bib-Gourmand-Award beweist, dass gutes Essen nicht teuer sein muss! Sie kennen ihn nicht? Dargestellt in Form des schlemmenden MICHELIN Männchens – dem „Bibendum“, kurz „Bib“ genannt - steht der Bib-Gourmand-Award für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis des Guide MICHELIN. Wir stellen Ihnen jeden Monat einen „Bib“ aus unserer Auswahl vor. Lesen Sie, was man bestellen sollte, wann man am besten einkehrt und welche Preisstruktur Sie auf der Speisekarte finden.


„Willkommen an einem der schönsten Orte Deutschlands!“ liest man auf der Website des Gut Immenhofs. Tatsächlich ist das nicht übertrieben! Das historische Gut aus dem 14. Jahrhundert wurde in mehr als acht Jahren Bauzeit zu einer einzigartigen Hotelanlage direkt am Kellersee in der Holsteinischen Schweiz umgebaut und beherbergt neben den Zimmern, Suiten und Ferienwohnungen auch Ställe, eine Reitanlage und sowie zwei wunderbare Restaurants: das Rodesand und das Melkhus.

Letzteres befindet sich im ehemaligen Kuhstall des Hofs. Exzellente Speisen wie zum Beispiel Landhaus-Suppentopf - Perlgraupensuppe, Kürbis, geräucherte Wachtelbrust oder Saiblingstatar, violette Kartoffeln und Gartenkräuter als Vorspeise, Gebackener Ferkelschinken mit Honig und Rosmarin, glasierte junge Karotten, Schmorkartoffeln oder Weißes Schokoladenmousse, Birne, Hibiskusblütensorbet werden für die Gäste zubereitet.

“Ein tolles Restaurant und auf jeden Fall ein Geheimtipp in der Auswahl”

„Großzügige Portionen, voll im Geschmack und sehr gut zubereitet, dazu ein herzlicher und gastfreundlicher Service - ein tolles Restaurant und auf jeden Fall ein Geheimtipp in der Auswahl“, schwärmt einer der MICHELIN Inspektoren. Lesen Sie weiter.

Unsere Fragen beantwortet heute Küchendirektor Florian Ohlmann.

Immenhhof Anlage © Gut Immenhof
Immenhhof Anlage © Gut Immenhof

Welches ist „das“ Gericht auf Ihrer Karte, das man unbedingt probieren sollte?
Es haben sich relativ schnell nach der Eröffnung einige Gerichte durchgesetzt, die sich seitdem immer auf der Speisekarte befinden und mittlerweile als Klassiker beschrieben werden können. Der „Gebackene Ferkelschinken mit Honig und Rosmarin“ und „Oma Jantzens Grießpudding“ gehören definitiv zu den beliebtesten Gerichten im Melkhus

Welche Preisspanne können die Gäste bei Ihnen erwarten?
Wir starten mit ca. 16,00-17,00€ bei den Vorspeisen. Die Hauptgerichte liegen zwischen 23,00€ und 36,00€ und die Desserts bei ca. 10,00€.

Wie beschreiben Sie Ihre Küche?
Wir kochen eine neue norddeutsche Landhausküche. Vielleicht eine norddeutsche Bistro-Küche, im besten Sinne.

Gebackene Ferkelschinken © Holger Martens/Melkhus
Gebackene Ferkelschinken © Holger Martens/Melkhus


Was ist die beste (Jahres-) Zeit, um bei Ihnen zu essen?

Das ist wirklich schwer zu sagen. Die Region bietet uns das ganze Jahr über reichhaltige und tolle Produkte. Und ob Sie lieber im Sommer auf der Terrasse direkt am See oder im Winter am Kaminfeuer im Melkhus sitzen, sollten Sie selbst ausprobieren.

Interieur Melkhus © Gut Immenhof
Interieur Melkhus © Gut Immenhof

Wie gehen Sie vor, um ein Menü zusammenzustellen, das sowohl interessant als auch erschwinglich ist?
Die meisten Speisekarten schreiben sich fast von alleine. Wir konnten in den vergangenen Jahren ein kleines und tolles Netzwerk an regionalen und mikrolokalen Partnern aufbauen, die uns mit richtig guten und spannenden Produkten versorgen. So beziehen wir einen Großteil unseres Gemüses und Geflügels von einem Bio-Hof keine 2 km Luftlinie entfernt. Schweine, Rinder und das Wild kommen aus den umliegenden Dörfern, das Wild zum Teil aus der eigenen Jagd. Fisch und Flusskrebse stammen teilweise aus dem Kellersee vor unserer Haustür. Zudem arbeiten wir mit einem Foodscout, der uns mit alten Gemüsesorten versorgt.
Der Rest obliegt dann unserem handwerklichen Geschick und etwas Kreativität bei der Gestaltung der Speisekarte. Farm-to-Table-Konzepte, von denen Köche in den Städten träumen, können hier wirklich gelebt werden.

Wie halten Sie Ihren hohen Standard angesichts steigender Kosten für die Zutaten?
Leider sind auch wir von Preisanpassungen in den vergangenen Jahren nicht verschont geblieben. Aber dadurch, dass wir viel direkt vom Produzenten beziehen und uns dort beispielsweise bereits am Anfang des Jahres über Abnahmemengen unterhalten, kann auch der Landwirt besser planen und uns faire Preise anbieten. Dabei geht es nicht darum, Dumpingpreise zu erzielen, sondern ein gesundes Produzentennetzwerk zu erhalten und Speisen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten.

Oma Jantzens Grießpudding © Gut Immenhof
Oma Jantzens Grießpudding © Gut Immenhof

Welche nachhaltigen Initiativen gibt es in Ihrem Restaurant, die Sie unseren Lesern näherbringen möchten?
Regionalität und damit kurze Lieferwege stehen für unsere Restaurants im Fokus. Denn nicht nur im Melkhus haben wir uns der Regionalität verschrieben, auch in unserem Restaurant Rodesand im Herrenhaus geht es neuerdings um Fisch und Gemüse aus der Region mit nachhaltiger Produktion und Fangmethoden.
Zudem bezieht das Hotel Gut Immenhof sein Wasser aus einem eigenen Brunnen, die Wärme kommt aus einer angeschlossenen Biogasanlage und für die Energie ist ein eigener Solarpark im Bau.


Wir bedanken uns für das Gespräch!

© Holger Martens/Melkhus
© Holger Martens/Melkhus

Illustration Image: Gebackene Ferkelschinken mit Honig  © Holger Martens/Melkhus

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