Am besten entdeckt man eine Stadt, indem man sie hautnah erlebt, und sei es nur für ein paar Tage: Beim Spaziergang durch die malerischen kleinen Gassen und über die belebten Plätze spüren Sie den Rhythmus, die Geräusche und typischen Gerüche der Stadt. Zahlreiche Lokale laden zwischendurch zur kulinarischen Pause oder zur Erfrischung ein.
Tag 1: Ein Land der Vielfalt
Vormittag
Beginnen Sie den Morgen wie viele Warschauer mit einem Einkaufsbummel über die Märkte, wo Sie die vielfältigen Erzeugnisse der Region kennenlernen. Nehmen Sie auf dem zentral gelegenen Lebensmittelmarkt unter freiem Himmel Platz, gleich neben der Hala Mirowska und der Hala Gwardii – zwei neugotischen Lebensmittelhallen, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden und heute Geschäfte und Straßenimbisse beherbergen. An den Ständen mit frischem Gemüse, Obst, Trockenfrüchten, Käse und Brot zwischen den beiden Hallen herrscht ein reges Treiben. Der Markt wird sowohl von Familien als auch von Gastronomen auf der Suche nach Zutaten für ihre Tagesmahlzeiten und Spitzenköchen auf der Suche nach erstklassigen Produkten für ihre Menüs besucht. Und selbst wer keine Lebensmittel kaufen möchten, kann einfach den Anblick der Menschen und die malerischen Auslagen mit Kohlköpfen, Äpfeln oder Pilzen genießen, die von den Verkäufern kunstvoll arrangiert werden. Wenn Sie auf der Suche nach essbaren Souvenirs sind, sind Sie hier genau richtig. Beliebte Mitbringsel sind der heimische Honig (unbedingt empfehlenswert ist der dunkle Buchweizenhonig mit seinem einzigartig würzigen und bittersüßen Geschmack), getrocknete Steinpilze und geräucherte Pflaumen, eine traditionelle Spezialität mit einem originellen Aroma.Nach dem Markt können Sie in einem der zahlreichen Cafés in der Nähe von Hala Mirowska einen Kaffee trinken.
Warschau war jahrhundertelang ein Schmelztiegel der Kulturen und Nationen und hat eine vielseitige Geschichte, von der bis heute zahlreiche Zeugnisse zu sehen sind. Wer sich für die Stadtgeschichte interessiert, kann das Polin Museum für die Geschichte der polnischen Juden besuchen. Das beeindruckende Museumsgebäude von dem finnischen Architekturbüro Lahdelma & Mahlamäki ist bereits einen Besuch wert.
Mittagessen: Eine Küche zwischen Tradition und Moderne
Nach einem Spaziergang durch das grüne Muranów-Viertel geht es zum Kieliszki na Próżnej, einem Bib-Gourmand-Restaurant, dessen Name wörtlich übersetzt „Gläser in der Próżna-Straße“ bedeutet und in dem Tausende von Gläsern über der Bar hängen. Ferner stehen die Gläser natürlich für Wein, der im Kieliszki eine zentrale Rolle spielt. Die Gäste haben die Wahl zwischen 200 offenen Weinen. Dazu gibt es die bistronomischen Gerichte des Küchenchefs Sebastian Wełpa, z. B. Fleischravioli mit Kürbis und eingelegten Johannisbeerblättern, gegrillte Forelle mit Weizen, Daikon und Meerrettich sowie Crème anglaise mit Waldbeeren, Mirabellen und Prosecco. Neben dem Kieliszki na Próżnej befindet sich einer der vielen grünen Plätze Warschaus, der Plac Grzybowski. Der Anblick des vielfältigen Stadtbilds ist an diesem Platz sehr beeindruckend: glatte gläserne Wolkenkratzer, die klassischen Linien der Allerheiligenkirche, wunderschön verzierte Jugendstilvillen, die schlichten Kuben der Wohnhäuser aus den 1970er-Jahren und dazwischen ein Blick auf den monumentalen Palast für Kultur und Wissenschaft. Die architektonische Vielfalt offenbart einen Einblick in die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte.Nachmittag:
Wenn Sie die süße Seite Warschaus entdecken möchten, gehen Sie in die Chmielna-Straße. Hier befinden sich mehrere Konditoreien, die polnische Süßwarentraditionen mit modernen französischen Trends kombinieren. Man hat die Wahl zwischen einem klassischen Krakauer Käsekuchen, einem samtigen Napoleonkuchen oder wunderbarem Windbeutel mit Cremefüllung.
Königsweg
Nach den Naschereien bietet sich ein gemütlicher Spaziergang durch die Altstadt an, in der sich einige der renommiertesten Hotels der Stadt befinden, die sowohl für ihr atemberaubendes Dekor und ihren Stil als auch für ihre tadellose Gastfreundschaft bekannt sind. Im Raffles Europejski Hotel befindet sich das vom Guide MICHELIN empfohlene Restaurant Europejski Grill. Eine ideale Adresse für ein Abendessen in informeller, aber eleganter Atmosphäre oder einfach nur für eine Platte Blini mit polnischem Kaviar und einem Glas Sekt. Eine andere Möglichkeit ist die legendäre Long Bar, wo man am besten die Spezialität des Hauses „Warsaw Sling“ bestellt.Gleich nebenan befindet sich eine weitere besondere Adresse: Das luxuriöse Hotel Bristol des Guide MICHELIN ist eine hervorragende Wahl zur Übernachtung im luxuriösen Stil. Das jahrhundertealte Grandhotel neben dem Präsidentenpalast war lange Zeit das eleganteste Hotel der Stadt, bevor es – wie Warschau selbst – in eine Krise geriet. Heute, da sich Polen vom zwanzigsten Jahrhundert erholt und sich dem modernen Europa anschließt, erstrahlt auch das prächtige Bristol wieder in neuem Glanz. Eine umfassende Renovierung und ein neuer Eigentümer lassen die glorreichen Tage des Hauses wieder aufleben. Die Innenräume sind im grandiosen Stil des 19. Jahrhunderts gestaltet und mit Antiquitäten und polnischen Kunstwerken ausgestattet. Die Gästezimmer wirken mit verschnörkelten Wandverkleidungen und Marmorbädern zauberhaft altmodisch und bis ins kleinste Detail gepflegt.
Von hier aus geht es weiter zum Plac Zamkowy, wo Sie die Zygmunt-Säule und das königliche Schloss besichtigen können, dann gehen Sie durch das Labyrinth der kopfsteingepflasterten Straßen mit ihren farbenfrohen Bürgerhäusern bis zum Rynek, dem Hauptplatz der Stadt. Die im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Altstadt wurde sorgfältig wiederaufgebaut und beeindruckt heute mit ihrem historischen Charme und ihrer märchenhaften Atmosphäre.
Abendessen und Abend: Ein moderner Geist
Nach einem Tag der Besichtigung hat man ein besonderes Abendessen verdient. Warschau ist nicht nur eine geschichtsträchtige, sondern auch eine pulsierende und junge Stadt. Um einen Vorgeschmack auf diesen jugendlichen Elan zu bekommen, speist man am besten in einem der vielen Restaurants, die polnische Küche in moderner Interpretation anbieten. Die traditionelle Küche ist deftig und verwendet regionale Produkte, in ihrer heutigen Interpretation entspricht sie aber durchaus dem modernen Geschmack. Im Hub.praga verwöhnt Küchenchef Witek Iwański seine Gäste mit wunderschönen Kreationen, die sein handwerkliches Geschick und seinen Sinn für Ästhetik unter Beweis stellen. Die Gerichte werden mit Gemüse und Obst von lokalen Erzeugern zubereitet – von Warschauer Wassermelonen bis hin zu Wildpilzen und Kräutern aus dem Wald. Weitere Köstlichkeiten sind Süßwasserfisch oder Wild, für das die polnische Küche bekannt ist. Natürlich wird zu allen Gerichten polnischer Wein gereicht. Das Restaurant bietet ein À-la-carte-Menü und ein Festpreismenü, wobei letzteres lediglich einen Einblick in die Ideen des Küchenchefs bietet. Wer die polnische Regionalküche näher kennenlernen möchte, sollte unbedingt im Bez Gwiazdek speisen, das von Chefkoch Robert Trzópek geleitet wird. Er bietet ein monatlich wechselndes Degustationsmenü, das von einer bestimmten Region des Landes inspiriert ist, und serviert traditionelle Gerichte und typische Produkte in moderner Interpretation.Lassen Sie den Abend perfekt ausklingen – bei einem Drink in einem der einladenden Lokale der Stadt, z. B. Fabryka Norblina, Elektrownia Powiśle oder Hala Koszyki. Zurück im Bristol Hotel erwartet Sie Ihr exquisites Zimmer für eine erholsame Nacht.
Tag 2: Ein Fest der Sinne
Vormittag
Warschau ist bekannt für seine blühende Kunst- und Kulturszene, daher sollten Sie sich für den Besuch der Museen und Galerien der Stadt etwas Zeit nehmen. Unsere erste Wahl sind das Nationalmuseum in Warschau (Muzeum Narodowe w Warszawa), das neben seiner ständigen Sammlung auch interessante Wechselausstellungen zeigt, und das Zentrum für zeitgenössische Kunst im Schloss Ujazdowski, das einen Gegenpol zu den Klassikern des Nationalmuseums bildet.Open-air
Letzteres befindet sich in der Nähe des Parks der Königlichen Bäder (Łazienki Królewskie), einem der beliebtesten Orte der Stadt, an dem man zwischen prächtigen alten Bäumen, ruhigen Seen und Teichen, romantischen Statuen und versteckten Wiesen spazieren gehen und vielleicht einige der dort lebenden roten Eichhörnchen oder Pfauen beobachten kann. Wenn Sie in den Sommermonaten in der Stadt sind, sollten Sie im Kalender der Open-Air-Konzerte nachsehen, ob es in einem der Gärten in der Nähe der Frederic Chopin-Statue ein Konzert mit Musik des berühmten polnischen Komponisten gibt.Mittagessen
Wer inzwischen Appetit hat, kann in einem der Bib-Gourmand-Restaurants der Stadt im modernen Bistrostil in entspannter Atmosphäre zu Mittag essen. Das Alewino ist einer unserer besten Tipps für sonnige Tage, wenn die Tische in dem schönen grünen Innenhof aufgestellt werden. Wer mit mehreren Personen unterwegs ist und gemütlich an einem größeren Tisch speisen möchte, ist mit dem Koneser Grill am rechten Weichselufer bestens beraten. Angeboten werden hervorragende Grillgerichte mit erstklassigen Zutaten, darunter polnisches Dry-Aged-Rindfleisch, Meeresfrüchte und Gemüse der Saison. Der Koneser Grill befindet sich in einer wunderschön restaurierten alten Spirituosenfabrik namens Koneser, nach der das Restaurant benannt wurde. Die Fabrik gibt es schon lange nicht mehr, aber der Geist des Handwerks wird dank des Multimedia-Museums für polnischen Wodka in einem der wiederaufgebauten Gebäude aufrechterhalten. Hier erfährt man nicht nur etwas über die Geschichte und Theorie der Spirituosenherstellung, sondern kann auch an einer Wodkaverkostung teilnehmen oder die Museumsbar besuchen. Keine Reise ist vollständig ohne ein kleines Souvenir, und glücklicherweise gibt es in Warschau eine gute Auswahl an kleinen unabhängigen Geschäften, die lokales Kunsthandwerk, Mode und Design anbieten. Warschau ist auch für seine lebhafte zeitgenössische Kunstszene und interessanten Galerien bekannt, von denen viele Werke aufstrebender sowie bereits etablierter junger polnischer Künstler anbieten.
Abendessen:
Eine Küche mit vielfältigen Einflüssen
Bei der Planung Ihres Warschautrips sollten Sie unbedingt einen Tisch im Sternerestaurant Nuta reservieren, das zu den interessantesten Adressen der Stadt gehört. Chefkoch und Gründer ist Andrea Camastra, der aus Süditalien stammt und im Laufe seiner Karriere in ganz Europa tätig war, bis er sich schließlich in Warschau niederließ. Zuvor leitete er das Senses, das ebenfalls mit einem MICHELIN-Stern ausgezeichnet wurde, während der Pandemie jedoch geschlossen wurde. Nun verwöhnt er seine Gäste im Nuta direkt am Platz der Drei Kreuze. Der sehr persönliche Charakter des Hauses spiegelt sich sowohl im Namen – Andrea Camastra ist auch Profi-Musiker – als auch in der Einrichtung und natürlich in den Speisen wider, die die MICHELIN-Inspektoren absolut überzeugt haben. Das Degustationsmenü des Nuta verwendet die bevorzugten Aromen und Geschmackskombinationen des Küchenchefs und entführt die Gäste nach Thailand, in das Italien seiner Jugend und schließlich zurück nach Polen. Angeboten werden beispielsweise eine Käseplatte mit Birnensuppe und Gorgonzola-Schaum, goldene Waffeln mit Trüffel-Pecorino Romano, Honigeis und Walnüssen oder Brioche mit geräuchertem Schafskäse und kalt geräucherter Forelle, Artischockensalat und einem Schuss Gurkensuppe oder Ramen mit Calamari, Oktopus und Zander in Guanciale-Kruste. Die Speisekarte wirkt ebenso vielfältig wie die Lebensgeschichte des Küchenchefs ... und passt damit hervorragend zur Stadt Warschau: einladend, modern, fröhlich, offen und aufgeschlossen für neue Leute und innovative Ideen.Lassen Sie den Tag mit einem musikalischen Finale im Jassmine ausklingen. In dem Jazzlokal mit Bar treten die besten zeitgenössischen Jazzsänger und -musiker auf. Das Jassmine befindet sich im Kellergeschoss des Nobu Warsaw Hotel, das auch in der Hotelauswahl des Guide MICHELIN aufgeführt ist. Es handelt sich um das erste Warschauer Hotel der renommierten Hotelkette und beeindruckt durch sein einzigartiges Design, das historische und moderne Architektur stilvoll miteinander verbindet. Die eleganten Innenräume, die mit eigens für das Hotel in Auftrag gegebenen Kunstwerken geschmückt sind, bieten den perfekten Rahmen, um sich nach einem erlebnisreichen Tag zu entspannen und neue Erinnerungen zu schaffen. Der neue Flügel ist eine Hommage an die japanische Tradition, und die Zimmer sind üppig dekoriert, ohne jedoch opulent zu wirken. Im historischen Art-Déco-Flügel sind einige Suiten noch im ursprünglichen Stil erhalten, wobei die 100-jährige Atmosphäre mit einigen dezenten japanischen Akzenten aufgelockert wird.
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Hotel Bristol, Krakowskie Przedmieście 42/44 St., Warschau, Polen
Nobu Hotel Warsaw, Wilcza 73, Warschau, Polen
Jassmine,ul. Wilcza 73, Warschau, Polen
Alewino, ul. Mokotowska 48, Warschau, Polen
Bez Gwiazdek Wiślana 8, Warschau, Polen
Hub.Praga, Jagiellońska 22/LU1, Warschau, Polen
Kieliszki na Próżnej, ul. Próżna 12, Warschau, Polen
Koneser Grill, ul. Ząbkowska 29, Warschau, Polen
Nuta, Plac Trzech Krzyży 10/14, Warschau, Polen
Raffles Europejski Grill & Long Bar, Krakowskie Przedmieście 13, Warschau, Polen
Muzeum Narodowe w Warszawie, Aleje Jerozolimskie 3, Warschau, Polen
Polin Museum, Mordechaja Anielewicza 6, Warschau, Polen
Ujazdowski Castle Centre for Contemporary Art, Jazdów 2, Warschau, Polen
Muzeum Polskiej Wódki, Plac Konesera 1, Warschau, Polen
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Illustration Image : Warsaw city centre and Pola Mokotowskie park © dzika_mrowka/iStock